Was ist Seife?
Seife hat die Eigenschaft Fett und Wasser miteinander zu verbinden. Sie dient als Bindeglied zwischen diesen beiden unmischbaren Stoffen. So kann Fett und Schmutz mithilfe von Seife und Wasser abgewaschen werden. Daher wird sie seit jeher zur Reinigung verwendet.
Die Technik der Seifensiederei ist ein uraltes Handwerk und reicht bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zu den Sumerern zurück. Nach Europa gelangte die Kunst des Seife-Siedens jedoch erst im 13. Jahrhundert während der Kreuzzüge. Mit der industriellen Herstellung von Seife im 19. Jahrhundert verlor das Handwerk schnell an Bedeutung. Erst das zunehmende Käuferbewusstsein der letzten Jahre, dass der Haut nicht jede beliebige Pflege guttut, erweckt das alte Handwerk der Seifensiederei zu neuem Leben.
Wie wird Seife gemacht?
Seife entsteht durch die Verbindung von Fett mit Lauge. Ursprünglich wurde dazu meist ein tierisches Fett und Pottasche (als Quelle für die Lauge) verwendet. Durch die Verbindung dieser Stoffe findet der natürliche Prozess der Verseifung statt.
- Wird mehr Lauge als Fett verwendet, so bleibt Lauge in der Seife bestehen. Die Seife wird alkalisch und kann die Haut reizen.
- Ist die Menge an Fett und Lauge ausgewogen so findet eine vollständige Verseifung statt, das heißt die Seife enthält am Ende weder Fett noch Lauge.
- Wird verhältnismäßig mehr Fett als Lauge eingesetzt, so entsteht eine rückfettende Seife, die nicht nur reinigt, sondern auch pflegt. In der richtigen Dosierung liegt also die Kunst der Seifensiederei.
Der Verseifungsprozess ist ein langsamer, natürlicher Prozess, der mehrere Wochen dauert. Er ist erst dann abgeschlossen, wenn sich die Lauge vollständig mit dem Fett verbunden hat. Man sagt, die Seife reift. Wie zur Zubereitung eines Kuchens wird die Mischung in eine Form gegeben, in der sie aushärtet und dann in Stücke geschnitten wird. Handarbeit vom Anfang bis zum Ende.